Eine begünstigte Familie des Trinkwasserprojekts.

Vietnam - Die Begünstigten unseres Trinkwasserversorgungsprojekts wurden Opfer von Betrügereien. Dies behindert unsere Arbeit.

Die Ärmsten sind auch am verwundbarsten. Einige Betrüger haben das verstanden. In der Gemeinde von Tan Hiêp im Distrikt von Tra Cù gaben Dorfbewohner falschen Vertretern der Elektrizitätswerke Geld, die ihnen vormachten, dass die sie endlich mit Strom versorgen würden. Für die Opfer war es ein Wechselbad der Gefühle, als Ihnen klar wurde, dass sie bestohlen wurden.

Verdacht

Unsere Länderkoordinatorin Trinh sagt uns: „Wie können wir unter diesen Umständen zu denselben Menschen kommen und ihnen mitteilen, dass wir uns bereit erklärt haben, ihrer Anfrage, Sie mit sauberem Trinkwasser zu versorgen, nachkommen? Niemand glaubt uns. Und vor allem will niemand etwas unternehmen, bevor er das Wasser fliessen sieht. Wir verstehen sie! In Tan Hiêp war es das erste Mal, dass es bei unserer Unterstützungsankündigung keinen Freudenausbruch gab, sondern Misstrauen.

Umgekehrter Ansatz

„Auf einmal mussten wir unsere Vorgehensweise zum Projektstart ändern. Normalerweise leisten die Familien einen grossen Beitrag zu den Arbeiten, indem sie die Wasserleitungen graben und auch einen finanziellen Beitrag leisten. Dieses Mal handelten wir aus, dass wir zuerst die Wasserleitungen verlegen und erst dann eine partizipative und finanzielle Unterstützung von den begünstigten Familien verlangen würden. Diese stimmten dem vorgeschlagenen Vorgehen zu. Die Einwohner waren auch beruhigt, dass andere Nachbardörfer tatsächlich schon Trinkwasser erhalten haben.“

Schlussendlich kam das Trinkwasserprojekt genau zum richtigen Zeitpunkt, um die zweifach betroffenen Einwohner zu unterstützen. Einerseits, dass sie am Rande der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes mühsam von den Erträgen ihrer Felder leben müssen, andererseits weil sie vor kurzem erst bestohlen wurden.

Philippe Randin

Übersetzt von Aline Tantscher