Vietnam - Zwischen Oktober und November 2020 wurde Zentralvietnam von sieben (!) tropischen Stürmen heimgesucht. Überschwemmungen und Erdrutsche verursachten zahlreiche, grosse Schäden. Eine der Ursachen davon ist auch die Entwaldung.
Die letzten Monate des Jahres 2020 gehen für die Bevölkerung Zentralvietnams in grosser Besorgnis zu Ende. Rekordregenmengen wurden in den Provinzen Quảng Ngãi, Quảng Nam und Hoi An gemessen. Mindestens 105 Tote sind zu beklagen, 5 Millionen Menschen sind davon betroffen, 1,3 Millionen Personen mussten evakuiert werden und gegen 7000 Hektaren Kulturland sind verloren – es sind schwindelerregende Zahlen.
Für die ethnischen Minderheiten Co’ Tue’ in den Berggebieten sind es die Erdrutsche und die Sturzfluten, die die grösste Gefahr darstellen. Im Distrikt Tay Giang mussten 8000 BewohnerInnen evakuiert werden und mehrere Hauptverkehrsadern waren wegen der zahlreichen Erdrutsche unterbrochen. 20 Hängebrücken wurden weggefegt. Zum Glück hat die kürzlich durch Nouvelle Planète errichtete Brücke den Unwettern standgehalten. Ein kompromissloser Berater, solide Fundamente, die Aufforstung der Uferböschungen und Material von hoher Qualität machen sich nun bezahlt.
Für die Co’ Tu’ ist der Wald heilig. In einem Artikel des Courrier du Vietnam berichtet ein Dorfvorsteher: „Der Schutz des Waldes liegt uns am Herzen. Die Bäume geben uns Holz, um unsere Häuser zu bauen, wir kochen und heizen mit Holz. Bäume spenden uns Schatten. Kein Co’ Tu’ würde die alten Wälder flussaufwärts zerstören.“ Von Gesetzes wegen entscheidet der Dorfrat, welche Bäume gefällt werden dürfen und das auf der Grundlage, dem Wald und seinen Bewohnern dadurch nur den kleinstmöglichen Schaden zuzufügen. Aber der Mangel an alternativen Energiequellen führt dazu, dass die meisten Hügel abgeholzt werden. Die Folge davon ist eine grassierende Entwaldung, welche die Gefahren für das Abrutschen des Terrains beträchtlich erhöhen.
Jedes von Nouvelle Planète unterstützte Projekt beachtet wichtige Aspekte zum Schutz der Umwelt. Die Folgen des Klimawandels verschonen niemanden. In Tay Giang sind es die kleinen Dörfer der isolierten ethnischen Minderheiten, die am stärksten davon betroffen sind. Aber Schritt für Schritt tragen die getroffenen Massnahmen Früchte und es sind greifbare Ergebnisse zu festzustellen.
Roman Twerenbold
Übersetzt von Susanne Privitera