Myanmar - Htoon Htoon Oo, Lehrer der Grundschule in Let Pan Chaung, kann nun dank einem im 2018 unterstützten Projekt endlich unter guten Bedingungen arbeiten.
Seit 2003 ist Htoon Htoon Oo Lehrer in der Grundschule von Let Pan Chaung. Vor seiner Beförderung zum Beamten 2013 hat er dort während 10 Jahren als Ehrenamtlicher gearbeitet. Er ist für die zweite Primarklasse mit 25 SchülerInnen verantwortlich; 11 Jungen und 14 Mädchen.
Ich heisse Htoon Htoon Oo und bin 40 Jahre alt. Ich bin verheiratet und Vater von einem Kind. Meine Familie ist auf mein Lehrergehalt angewiesen. Leider verfügen wir über kein anderes Einkommen. Wir besitzen kein Land, das es uns erlauben würde, mein Gehalt aufzubessern. Wir müssen unsere Ausgaben einschränken, um eine kleine Rücklage für Unvorhergesehenes anzusparen.
Warum sind Sie Lehrer geworden?
Ich liebe es, die Kinder lernen und wachsen zu sehen. Ich begleite sie ein Jahr auf ihrem Weg und in diesem Alter sind sie sehr motiviert. Es ist wichtig, dass die kommenden Generationen ein solides Grundwissen haben.
Wie sieht Ihr Tagesablauf aus?
Die Kinder haben ein gutes Benehmen. Meine Herausforderung ist, dass ich die lokale Sprache des Chin-Staates nicht verstehe, da ich Burmese bin.
Ich muss mir Zeit für Erklärungen nehmen, damit man sich versteht. Die Kinder sprechen kein birmanisch, wenn sie in die Grundschule eintreten. Die meisten anderen Lehrer kommen aus der Gegend und haben diesen Nachteil nicht.
Welche Veränderungen haben Sie nach der Errichtung des Gebäudes festgestellt?
Nun kann ich in einem lernfreundlichen Umfeld arbeiten. Die Ergebnisse sind besser. Im alten Gebäude hatten wir mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Die nicht vorhandene Raumtrennung zwischen den Klassenzimmern war besonders schwierig zu handhaben. Die SchülerInnen wie auch die Lehrkräfte hatten Schwierigkeiten, sich inmitten des Trubels zu konzentrieren. Wenn es regnete, drang Wasser ein.
Welche Herausforderungen bleiben bestehen?
Jetzt sind wir wirklich gut dran. Ein gut funktionierender Schulalltag ist gewährleistet. Die grösste Herausforderung bleibt die Armut einiger Familien im Dorf. Sie schicken Ihre Kinder nicht zur Schule, sondern lassen sie stattdessen mit verschiedenen Beschäftigungen zum Haushaltseinkommen beitragen. Wir machen unser Möglichstes, um sie zu sensibilisieren, indem wir ihnen auch aufzeigen, welche Auswirkungen die Ausbildung auf ehemalige Schülerinnen hat.
Gespräch geführt durch Peter Thang
Xavier Mühlethaler
Übersetzt von Aline Tantscher