Madagaskar - Zyklone stellen Staudämme auf harte Proben. Regelmässiger Unterhalt ist essentiell.
Die landwirtschaftliche Bewässerung verbessert das Leben der bäuerlichen Familien. Die Erträge werden dadurch verdoppelt, sogar versificatrice. Auf unseren Evaluationsreisen erfahren wir Folgendes: Georges, Vater von fünf Kindern und Besitzer von 1,8 ha Land auf der Hochebene von Ambatomitsangana lobt die Wirksamkeit des Projektes: „Vor dem Bewässerungssystem hatten wir einen Ertrag von höchstens 750 kg ungeschältem Reis, was nicht einmal genug war um meine eigene Familie zu ernähren. Auf Grund der Reifung der aktuellen Saat schätze ich, dass sich unsere Produktion verdreifachen wird. Zudem können wir jetzt ganzjährig anpflanzen.
Das Element Wasser ist ein Segen, kann sich aber auch unberechenbar und zerstörerisch auswirken. Madagaskar wird während der Regenzeit von Mitte November bis März regelmässig von Wirbelstürmen heimgesucht. Heftige Regenfälle haben Hochwasser der Flüsse zur Folge. Zusätzlich zur Wassermenge macht der anfallende Schlick den Staudämmen zu schaffen. Die Bauern haben weder meteorologische Bulletins noch sonstigen Wettermeldungen. Ihr einiges Frühwarnsystem ist die Beobachtung der Natur.
Drei Faktoren sind für das stabile Funktionieren der Wasserversorgung nötig: die Qualität der Konstruktion, regelmässiger Unterhalt durch Ausbaggern und stetige Kontrolle der Stauklappen. Während der Implementierung des Projektes werden die Bauern von Ausbildnern begleitet, welche ihnen die notwendigen Kenntnisse für ein reibungsloses Funktionieren vermitteln. Trotzdem ist es für die Bewohner‑
Innen nicht einfach, die Probleme vorauszusehen. So haben die Begünstigten von Behorimo und Imerimandroso vergessen, die Stauklappen des Staudamms während des letzten Zyklons zu öffnen. Schäden waren die Folgen: die Staudämme wurden mit Sand gefüllt und tragende Pfeiler erlitten durch den zu grossen Wasserdruck Schaden. Notfallmässig wurden teure Reparaturarbeiten nötig. Die Ausbildner haben die BewohnerInnen noch einmal auf die Gefahren aufmerksam gemacht. Hoffen wir, dass dieses Vorkommnis dazu beiträgt, proaktives statt reaktives Mana‑
gement zu etablieren.
Übersetzt von Susanne Privitera