Madagaskar - Das Übernehmen von Hygieneregeln, wie sich die Hände zu waschen, rettet Leben. Wie also diese Praktiken in den Regionen verbreiten, wo wir tätig sind?
Welch ein Klischee! Die Kinder stehen ruhig in der Kolonne und warten, bis sie mit Hände waschen an der Reihe sind. Das ist der Traum aller Eltern und sogar der Lehrer. In den Schulen von Anta– netibe und Fonenantsoa wird Hygiene ernst genommen, vor allem seit der Coronavirus in das alltägliche Leben der Dorfbewohner geplatzt ist.
Diese Realität herrschte aber nicht immer, da die nötigen Voraussetzungen nicht erfüllt waren. Tatsächlich verfügten die beiden Schulen weder über einen einfachen Zugang zu Wasser noch über Toiletten. Es war illusorisch, um nicht zu sagen absurd, unter diesen Umständen eine Verhaltensveränderung zu fordern. Ein Wasserzugangsprojekt in den elf Weilern des Dorfes Miadanimamo war vorgesehen: Die perfekte Gelegenheit, um Abhilfe zu schaffen. Jede Schule des Dorfes verfügt jetzt über eine Wasserzapfstelle und einen Toilettenblock.
Eine entscheidende Sensibilisierung
Parallel zu diesen Infrastrukturen haben die sieben Lehrkräfte Weiterbildungen zur Hygiene teilgenommen. Sensibilisierungsschulungen ermöglichten es, auch die 122 SchülerInnen zu erreichen.
Die angesprochenen Punkte wurden in die Kurse integriert und wurden Schritt für Schritt zur Gewohnheit. Auf Ebene der Schulen zu intervenieren, erlaubt ein Handeln in einem langfristig definierten Rahmen. Die Kinder sind für Botschaften empfänglich. Rakotoarison Maminaina, Rektorin der Schule in Antanetibe, bestätigt: „Der Umstand, dass die Schule über eine Wasserzapfstelle und einen neuen Toilettenblock verfügt, verändert die Voraussetzungen. Die Sensibilisierung der SchülerInnen auf Hygienefragen macht absolut Sinn und die Gesten können sofort angewendet werden.“
Ziel ist, dass die Kinder durch das Heimbringen dieser Praktiken die Mitglieder ihrer Familien sensibilisieren. Um die Verbreitung der Botschaft zu unterstützen, sind ebenfalls vier Kampagnen zur Sensibilisierung in Hygienefragen bei den Dorfbewohnern durchgeführt worden und eine Sendung wurde alle zwei Wochen auf dem lokalen Bauernradio ausgestrahlt. Sie verbreitet dort Botschaften zur Vorbeugung. Diese Vervielfachung der Kanäle ist die einzige Möglichkeit ein grosses Publikum zu erreichen und eine dauerhafte Veränderung einzuleiten.
Xavier Mühlethaler
Übersetzt von Aline Tantscher