Vor einem Jahr: Wasser aus ungeschützten Quellen.
Heute: Trinkwasser aus Trinkbrunnen.

Madagaskar - Jonah, Maeva und Kalo sprechen über die Auswirkung eines Projekts. Was wir bei ihrem Zeugnis empfinden, ist mehr wert als tausend Worte.

„Seit 6 Monaten haben meine Kinder keinen Durchfall mehr. Welche Erleichterung!“, sagt Kalo, die Mutter von vier Kindern. Im Projekt in Ankorondrano kann man spektakuläre und rasche Ergebnisse feststellen. Je nach dem braucht es mehr oder weniger Zeit, um Veränderungen zu sehen, und oft gibt es auch Überraschungen. Ich musste mir Zeit nehmen und mit der Bevölkerung zusammen kommen: So konnte ich erfassen, was für eine Entwicklung die Trinkwasseranlage ermöglicht hat. Diese Besuche sind immer sehr aufschlussreich und erlauben eine Optimierung unserer Interventionen. Perfektion ist unser angestrebtes Ziel.

Vor einem Jahr

Im Dorf Ankorondrano holten die 3700 Einwohner ihr Wasser aus nichtgeschützten Wasserquellen. Das Wasser musste dann aufgekocht oder chloriert werden. Die Frauen mussten das Wasser in 20-Liter-Eimern tragen.

Dafür brauchten sie 15 bis 25 Minuten: das sind 1 bis 1h 40 Min. für den täglichen Konsum (80 l) ihrer Familie! Wenn die Kinder diese Aufgabe erledigen, brauchen sie viel länger! Das hat eine Auswirkung auf ihren Schulbesuch und ihr Wachstum. Kurzum: keine beneidenswerte Situation.

Heute

„Es ist wie Tag und Nacht!“, sagt Jonah, ein Dorfbewohner. „In einem Jahr ist uns ein grosses Problem abgenommen worden. Man kann sich die Veränderung in unserem Alltag gar nicht vorstellen. Jetzt holen wir unser Wasser an einem der 48 Trinkbrunnen in unserem Dorf.“ Zwei Rohrleitungsnetzte von insgesamt 14 km Länge sind für das Wasserversorgungssystem nötig. Maeva fügt noch bei: „Die durch Wasser übertragenen Krankheiten gibt es in unserem Dorf fast nicht mehr.“ Sagt das Sprichwort nicht: „Viele kleine Flüsse ergeben einen Strom“?

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Mireille Panicali