Die von USAID und mehreren europäischen Staaten, darunter der Schweiz, angekündigten massiven Kürzungen bedeuten für die internationale Zusammenarbeit einen besorgniserregenden Einschnitt. Ernährungssicherheit, Zugang zu Bildung, Gesundheit, sauberes Wasser: lebenswichtige Bereiche, die geschwächt werden, während der Bedarf steigt.
In einer idealen Welt bräuchte es keine internationale Zusammenarbeit. Alle sollten in Würde leben können, unabhängig davon, wo sie geboren wurden. Doch leider ist die Realität eine andere. Die Vorgehensweise der NGO`s und der staatlichen Strukturen ist verbesserungsbedürftig. Verfehlungen und Widersprüchlichkeiten wurden festgestellt. Problematisch ist unter anderem die Kommunikation, die oft mehr Werbung ist. Nouvelle Planète versucht, mit dieser Zeitschrift ein authentisches Bild zu vermitteln, berichtet über Erfolge aber auch Herausforderungen. Es wäre verfehlt, den ganzen Sektor zu diskreditieren und die erzielten Ergebnisse zu bestreiten.
Der Kahlschlag in der Finanzierung der internationalen Zusammenarbeit zeugt von einem beunruhigenden Trend: der Abschottung der Grossmächte und deren Bevölkerung gegenüber den weltweiten wirtschaftlichen und geopolitischen Krisen.
Doch der aktuelle Rückzug aus den bisherigen Verpflichtungen könnte uns teuer zu stehen kommen, denn er dürfte in Zukunft zu noch schlimmeren Krisen führen. Positiv an der jüngsten Entwicklung ist wohl nur, dass Not erfinderisch macht. Heute ist es dringlich, die richtigen Fragen zu stellen sowie die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und zu mobilisieren.
Was bedeutet dies für Nouvelle Planète?
Nouvelle Planète ist weder von den Budgetkürzungen des Bundes noch von den Kürzungen bei USAID direkt betroffen. Unser Ansatz ist darauf ausgerichtet, den Zielgruppen rasch zur organisatorischen und finanziellen Autonomie zu verhelfen. Dies verhindert, dass sie längerfristig von unserer Unterstützung abhängig bleiben. Wir finanzieren ihre Strukturen nicht auf Dauer, sondern helfen ihnen, spezifische Hürden zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu nehmen. Im Falle einer Mittelverknappung würden weder die bisherigen noch die laufenden Massnahmen beeinträchtigt. Dank unserer regelmässigen Besuche vor Ort können wir uns ein klares Bild von den Auswirkungen einer gut bemessenen Unterstützung machen.
Xavier Mühlethaler
Übersetzt von Marina Bentele