Burkina Faso - 10 Jahre nach dem Ende der Unterstützung, werden die Aktivitäten des Aufnahme- und Bildungszentrums für Strassenkinder Beog Neere erfolgreich weitergeführt.
Während meiner Projektbegleitungsreise lerne ich Solange kennen. Sie ist eine langjährige Gruppenleiterin des Aufnahme- und Bildungszentrums Beog Neere in Kamboincé in der Nähe von Ouagadougou. Nach 15 aktiven Jahren wurde sie zur Heimleiterin befördert. In entspannter und einladender Atmosphäre führt sie mich durch die Gebäude und zeigt mir die Aktivitäten. Im Schatten der Strohhütten geht es gegen Ende des Nachmittags lebendig zu. Die älteren Heimbewohnerinnen und Bewohner, welche zwischen 14 und 16 Jahre alt sind, begleiten die jüngeren bei ihren Hausaufgaben.
Die Schule, das letzte Projekt, dass vor 10 Jahren von Nouvelle Planète unterstützt wurde, ist der Stolz des Zentrums Beog Neere. Sie strebt jedes Jahr eine Erfolgsquote von 100% bei den offiziellen Prüfungen an und erreicht dieses Ziel fast immer. Dank dieses Erfolgs füllen sich die sechs Klassen mit Kindern aus der Region, wovon einige von weit herkommen, zusätzlich zu den kleinen Bewohnern des Heims. Das Schulgeld für die Externen stellt eine willkommene finanzielle Unterstützung dar, um die Kosten der Heimschüler zu decken. Dieser Erfolg veranlasste die Verantwortlichen, zwei zusätzliche Kindergartenklassen zu eröffnen. Um die kleinsten zu beherbergen wurde ein Gebäude umgebaut.
Zurzeit beherbergt das Zentrum 28 Heimkinder. Es sind Strassenkinder, welche durch die staatlichen Sozialdienste vermittelt werden. Einige sind Waisen, andere sind aufgrund von Gewalt in ihrer Familie von zuhause geflüchtet. Sie werden auf den Strassen von Ouagadougou entdeckt, wo sie mehr schlecht als recht überleben. Soweit möglich, versuchen die Sozialarbeiter des Zentrums Beog Neere die Kontakte zur Familie oder zum Dorf wieder herzustellen. Alle Kinder bleiben mehrere Jahre in der Infrastruktur, welche von Nouvelle Planète gebaut wurden. Die Kleinsten besuchen die interne Grundschule, die Grösseren besuchen eine Schule im Quartier oder absolvieren eine Lehre, welche durch das Zentrum vermittelt wurde.
Jedes Kind muss neben dem Schulleben auch zum Gemeinschaftsleben des Zentrums beitragen. Eine Aktivität, die der Leiterin besonders am Herzen liegt, ist die Arbeit in den Gärten. Die Kinder pflanzen Früchte und Gemüse und giessen sie täglich. Dank dieser Arbeit wurde eine grüne, natürliche und angenehme Umgebung erschaffen.
Als ich das Zentrum besuchte, fand ich die Harmonie wieder, die ich schon vor zehn Jahren erlebt hatte. Sie ist zweifellos einer der Schlüssel zum Erf.
Philippe Randin
Übersetzt von Denise Hinderling