Burkina Faso - Aus mehreren Dörfern der Gemeinde Toma kommen die Frauen zusammen, um Gemüsegärten zu betreiben. Erfolg und Begeisterung lassen nicht lange auf sich warten.
Am Ende dieser Trockenzeit sind die Frauen überglücklich. Die Ernte ist gut. Von November bis März haben sie geschuftet und werden nun für ihre Arbeit belohnt. Der Verkauf verlief problemlos. „Die KäuferInnen kommen direkt auf die Felder. Häufig ist der Gang zum Markt gar nicht nötig“, erklärt Fatima. Mariam ergänzt: „Wir haben noch nie so viel Geld verdient. Das ist eine Revolution.“
Die Frauen haben sich in jedem Dorf in Gruppen organisiert. Gemeinsam versuchen sie, Lösungen zur Verbesserung ihrer Situation zu finden und sich über ihre Sorgen auszutauschen. Davon haben sie nämlich genug: Zum Beispiel variieren aufgrund des Klimawandels die Erntemengen in der Regenzeit stark, in den Schulen mangelt es an Schulzimmern und Lehrpersonen, junge Menschen verlassen die Region. Daher ist es unerlässlich, dass die Frauen ein zusätzliches Einkommen generieren können. Die Einheimischen wissen das und haben viele Ideen, wie dies zu ändern wäre, jedoch fehlen die Ressourcen. Die Unterstützung durch Nouvelle Planète ist für sie eine besondere Gelegenheit.
Das Projekt wurde erstmals vor zwei Jahren in den drei Dörfern Zouma, Sawa und Nyon lanciert. Bis heute haben bereits sechs Dörfer der Gemeinde Toma davon profitiert. Weitere drei Dörfer werden kommendes Jahr dazukommen.
Zuerst gaben die Dorfvorsteher den Gruppen das notwendige Land. Danach mussten sie Brunnen graben sowie jeden Garten (je 2 ha) einzäunen, um zu verhindern, dass Tieren eindringen. Danach wurden acht Betonreservoire errichtet. Mittels Motorpumpen können die Bäuerinnen nun jeden Tag Wasser aus dem Brunnen hochpumpen und in die Reservoire geben. So kann jede Bäuerin ihre Parzelle mit einer Giesskanne bewässern. Neben jeder Parzelle wurde zudem ein kleines Häuschen gebaut, in dem sie Material und Ernte lagern können.
Kaum waren die Bauten beendet, machten sich die DorfbewohnerInnen auch schon an die Arbeit. Das Bearbeiten des harten Boden unter sengender Sonne minderte ihren Eifer keineswegs. Mit Unterstützung von erfahrenen Coaches pflanzten die Frauen Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln, Salat, Peperoni und Sauerampfer. Allein im Dorf Zouma überschritt die Zwiebelproduktion eineinhalb Tonnen – sehr zur Freude der Produzentinnen.
Philippe Randin
Übersetzt von Pia Bangerter