Vietnam - Im Mekong-Delta möchten viele Familien mit Biogas ihre Energiewende vollziehen, anstatt mit Holz zu feuern oder Gasflaschen zu kaufen.
In den beiden Bezirken der Provinz Tra Vinh, in denen wir aktiv sind, haben uns zahlreiche Familien kontaktiert und ihr Interesse für eine BiogasAnlage bekundet. Diese Technik ist für das feuchtwarme Klima optimal. Viele Leute verwenden sie bereits, den Ärmsten ist Biogas aber immer noch vorenthalten. Im Mekong-Delta ist die ethnische Minderheit Khmer stark vertreten. Viele ihrer Mitglieder sind auf dem Land geblieben und leben von Kleinviehzucht. Sie haben nicht von der Wirtschaftsentwicklung ihres Landes profitiert. Unser Projekt kommt vor allem ihnen zugute.
Durch bereits realisierte Projekte konnten wir unsere Methode verfeinern. Unser lokales Koordinationsteam wählt die interessierten Familien nach strengen Kriterien aus: Sie müssen mindestens fünf Schweine oder fünf Kühe halten und sich damit einverstanden erklären, sich nicht nur finanziell, sondern auch praktisch am Projekt zu beteiligen, indem sie die Speicher transportieren und die Grube ausheben.
Die Installation ist einfach. Ein lokales Unternehmen liefert die Speicher und den Herd, beide aus lokaler Herstellung. Nachdem die Begünstigten die Speicher mit der Schweine- oder Kuhgülle gefüllt haben, setzt das Unternehmen die Anlage in Betrieb. Die TechnikerInnen installieren das Rohr, in dem das aus der Vergärung gewonnene Gas zu den Brennern des Herdes geleitet wird. Sie installieren überdies einen Filter und ein Manometer.
Schulung und Betreuung sind ein wesentlicher Bestandteil des Projekts. Eine Betreuerin wird aufgeboten, um den finanziellen Beitrag abzuholen und zu prüfen, ob die Gruben ausgehoben wurden.
Die Familien beteiligen sich je nach ihrer finanziellen Situation zu 15% bis 35% an den Kosten. Sie sind über diese Lösung hocherfreut. Mit ihrem geringen Einkommen könnten sie nicht mehr zahlen.
Die Betreuerin organisiert ausserdem dörfliche Aktionsgruppen. Deren Mitglieder werden darin geschult, kleine Reparaturen auszuführen. Die TechnikerInnen erklären ihnen die Funktionsweise der Anlage im Detail und zeigen ihnen, wie sie Pannen beheben können. Schliesslich geht die Betreuerin bei jeder Familie vorbei und beantwortet ihre Fragen.
Dieses Jahr möchten wir in fünf Gemeinden alle Familien, die dies wünschen und die Kriterien erfüllen, mit einem Biogas-Herd ausrüsten. Die Zahl der Begünstigten beläuft sich auf 321. Wir hoffen, dass sich hierzulande ebenso viele Personen mobilisieren werden, um den Khmer Familien den Erwerb dieser vorteilhaften und nachhaltigen Technologie zu ermöglichen. Die Familien freuen sich. Dank der neuen Anlage entfallen die Rauchbelastung beim Kochen mit Holz, die Kosten für Gasflaschen und die Probleme in Zusammenhang mit der Verteilung der Gülle. Das Projekt hat ausserdem positive Umweltauswirkungen, denn es reduziert die Abholzung und die Methanemissionen aus den tierischen Exkrementen.
Wir danken Ihnen von Herzen für Ihre Unterstützung!
Mit CHF 60.- rüsten Sie eine Familie im Mekong-Delta mit einem Biogas-Herd aus.
Notieren Sie einfach «Biogas» auf Ihren Einzahlungsschein.
Wenn Sie mit einem Zertifikat ein symbolisches Geschenk machen möchten, ergänzen Sie Ihre Angabe bitte mit dem Zusatz «Zertifikat» und/oder kontaktieren Sie uns.
Philippe Randin
Übersetzt von Marina Bentele